Rosemarie Dypka: Der Bilch im Gebüsch

Der Bilch ist da!

Frei nach Goe­the: “Ich saß auf mei­ner Ter­ras­se so für mich hin — um nicht zu su­chen, das war mein Sinn.” Ich war also ganz ent­spannt. Dann sah ich et­was durch Ge­büsch hu­schen. Was ist das denn für ein Tier?

Foto: Ro­se­ma­rie Dyp­ka, Coa­ching und Hyp­no­se Ham­burg

Es ist die Ha­sel­maus. Sie ist kei­ne Maus, son­dern ein Bilch! Der kleins­te Ver­tre­ter eu­ro­päi­scher Bilche (Gli­ri­dae), auch Schlä­fer oder Schlaf­mäu­se ge­nannt. Auch die grö­ße­ren Ar­ten Sie­ben­schlä­fer, Gar­ten­schlä­fer und Baum­schlä­fer ge­hö­ren zur Grup­pe der Bilche.

Sie le­ben ober­ir­disch, vor­zugs­wei­se in Bäu­men und Bü­schen, sind ech­te Klet­ter­künst­ler. Ihre Nah­rung: Nüs­se, Früch­te, Rin­de, Knos­pen, Sa­men, Schne­cken, In­sek­ten. Das Nest ist ku­gel­för­mig, faust­groß, mit seit­li­chem Ein­schlupf. Sie bau­en es aus Gras und Wur­zel­fa­sern im Ge­äst von Bäu­men oder im Ge­büsch oder auch in Nist­käs­ten.

Sie sind an­geb­lich scheu und nacht­ak­tiv – aber “mei­ne” Bilche to­ben schon am frü­hen Nach­mit­tag auf Ter­ras­se und im Ge­büsch. Im Mo­ment sind es zwei: Eine Mut­ter und ein Jung­tier. Nach 40 Ta­gen wer­den die Jun­gen selbst­stän­dig und su­chen sich ei­ge­ne Re­vie­re. Sie le­ben als Ein­zel­gän­ger.

Vi­deo: Ro­se­ma­rie Dyp­ka, Coa­ching und Hyp­no­se Ham­burg

Die Ha­sel­maus ge­hört zu den be­droh­ten Tier­ar­ten. Sie war Wild­tier des Jah­res 2017. Je­des Jahr wählt die Schutz­ge­mein­schaft Deut­sches Wild ein Tier des Jah­res, um die Öf­fent­lich­keit dar­auf auf­merk­sam ma­chen. Die Ha­sel­maus ist be­son­ders durch den Ver­lust ge­eig­ne­ter Le­bens­räu­me be­droht.

Welch eine Freu­de, dass eine Ha­sel­maus sich in mei­nem Gar­ten wohl­fühlt. Das bringt mein emo­tio­na­les Kon­to ins Plus.


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