Frei nach Goethe: “Ich saß auf meiner Terrasse so für mich hin — um nicht zu suchen, das war mein Sinn.” Ich war also ganz entspannt. Dann sah ich etwas durch Gebüsch huschen. Was ist das denn für ein Tier?
Es ist die Haselmaus. Sie ist keine Maus, sondern ein Bilch! Der kleinste Vertreter europäischer Bilche (Gliridae), auch Schläfer oder Schlafmäuse genannt. Auch die größeren Arten Siebenschläfer, Gartenschläfer und Baumschläfer gehören zur Gruppe der Bilche.
Sie leben oberirdisch, vorzugsweise in Bäumen und Büschen, sind echte Kletterkünstler. Ihre Nahrung: Nüsse, Früchte, Rinde, Knospen, Samen, Schnecken, Insekten. Das Nest ist kugelförmig, faustgroß, mit seitlichem Einschlupf. Sie bauen es aus Gras und Wurzelfasern im Geäst von Bäumen oder im Gebüsch oder auch in Nistkästen.
Sie sind angeblich scheu und nachtaktiv – aber “meine” Bilche toben schon am frühen Nachmittag auf Terrasse und im Gebüsch. Im Moment sind es zwei: Eine Mutter und ein Jungtier. Nach 40 Tagen werden die Jungen selbstständig und suchen sich eigene Reviere. Sie leben als Einzelgänger.
Die Haselmaus gehört zu den bedrohten Tierarten. Sie war Wildtier des Jahres 2017. Jedes Jahr wählt die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild ein Tier des Jahres, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen. Die Haselmaus ist besonders durch den Verlust geeigneter Lebensräume bedroht.
Welch eine Freude, dass eine Haselmaus sich in meinem Garten wohlfühlt. Das bringt mein emotionales Konto ins Plus.