Nachtigall

Manchmal sucht man lange – und findet es nicht

Und plötz­lich ist es da, ganz un­er­war­tet.

Zwei Jah­re lang habe ich im­mer wie­der mal ei­nen Aus­flug ge­macht in Ge­gen­den, wo Nach­ti­gal­len brü­ten sol­len. Ich woll­te end­lich mal den Ge­sang live hö­ren. Aber ent­we­der war nichts zu hö­ren, oder das Wet­ter war schlecht, oder der Weg zu weit, oder die Brut­zeit war schon im Gan­ge.

Aber neu­lich: Ich hat­te mich ver­fah­ren, hielt ir­gend­wo. Es war herr­li­che Abend­luft und ich ging noch ein Stück spa­zie­ren. Und dann hör­te ich das, was ich hier gar nicht ge­sucht hat­te. Eine Nach­ti­gall.

Foto: fotocommunity.de

Es sin­gen üb­ri­gens nur die Männ­chen. Jetzt im Früh­jahr kom­men sie aus ih­rem Win­ter­quar­tier in Gha­na, frü­her als die Weib­chen. Und dann sin­gen sie, bis sie eine Part­ne­rin ge­fun­den ha­ben. Der Ge­sang ist den Nach­ti­gal­len­männ­chen nicht an­ge­bo­ren, sie ler­nen ihn in der frü­hen Ju­gend von be­nach­bar­ten Vö­geln. Und sie be­herr­schen dann bis zu 260 un­ter­schied­li­che Stro­phen­ty­pen.

Hier eine Hör­pro­be von “mei­ner” Nach­ti­gall.

Nach­ti­gall 2:47

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4 Kommentare zu „Manchmal sucht man lange – und findet es nicht“

  1. Wun­der­schön! Das ist Poe­sie, die mir di­rekt in die See­le elin­dringt. Ich füh­le mich, wie wenn ein Part­ner zu mir spricht, und sei­ne Me­lo­die mei­ner Prä­senz an­passt. Sol­che poe­ti­schen Au­gen­bli­cke des All­tags ver­än­dern wirk­lich mei­ne See­len­tem­pe­ra­tur.

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